Lithprints

Es geht hier um eine etwas verrückte, exotische Variante der Schwarzweissvergrößerungen in der eigenen Dunkelkammer auf analogem Fotopapier. Die Erläuterungen dürften für Viele, die noch keinen Kontakt zu der Materie haben trocken klingen, und vielleicht schwer nachvollziehbar sein. In dem Fall einfach die Vielfalt der Bilder auf sich wirken lassen. Vielleicht kann der Zauber dieser Bilder ohne viele Worte wirken.

Lithprints sind spezielle Vergrößerungen auf herkömmlichen Schwarzweissfotopapier, meist Baryt-/Silbergelantinepapier. Hierbei wird das Fotopapier bei der Vergrößerung stark überbelichtet und dann in einem grafischen Entwickler (Lith-Entwickler), der sehr hart arbeitet und von seiner Bestimmung nur Schwarz ohne Grautondifferenzierung kennt, entwickelt. Durch die Überbelichtung bildet sich eine weiche, strahlend anmutende Lichterzeichnung, während die Tiefen hart und kaum differenziert kommen. Dies erstaunliche Verfahren funktioniert erst, wenn die Entwicklersubstanz, das Hydrochinon oxidiert und sich Semichinon bildet. Zudem darf das Fotopapier keine modernen entwicklungsbeschleunigendenSubstanzen enthalten, wodurch fast nur alte, eigentlich abgelaufene Fotopapiere in  Frage kommen. Je nach Zusammensetzung des Silberhalogenids, Silberchlorid, Silberbromid oder deren Mischform, entstehen hier bereits ohne Tonung sehr spannende Farben und Anmutungen. Eine Tonung in Selen verstärkt noch die Dichte und Schwärzung, beeinflusst die Farbigkeit.

Analoge Schwarzweissfotografie, Lithprint auf Silbergelantine z. T. mit anschließender Tonung, Scan, keine digitale Nachbearbeitung